Störungen beim Erwerb der Laute /Artikulationsstörungen
Störungen beim Erwerb der Laute können die Anzahl der Laute und die Regel ihrer Kombination zu Wörtern sowie die Art und Weise sie auszusprechen betreffen. Beispielsweise ersetzt Ihr Kind den Laut /k/ immer durch /t/, so wird vielleicht aus “Kanne” “Tanne” oder aus “Krokodil” “Trotodil”. Manche Kinder wissen noch nicht, welche Lautkombinationen in unserem Sprachsystem möglich sind (z.B. “bille” statt “Brille”, “Nets” statt “Nest”) und zeigen somit sogenannte “phonologische Störungen”.
Zwei Therapeutinnen unserer Praxis sind für die Therapie dieser Störungsform in der Methode TAKTKIN fortgebildet. (C.Zupan/ B.Heidemeyer)
Störungen beim Aufbau des Wortschatzes
“Ein Wort, das ein Kind nicht kennt, ist ein Gedanke, den es nicht denken kann” (Wolfgang Maier, ehem. Direktor des Fremdspracheninstituts München)
Kennt oder benutzt Ihr Kind deutlich weniger Wörter als andere Kinder im gleichen Alter?
Ersetzt es Wörter beim Sprechen mit “das da”, “Dingsbums” oder anderen unspezifischen Begriffen?
Dann kann es sein, dass Ihr Kind einen eingeschränkten aktiven oder auch passiven Wortschatz besitzt oder vorhandene Wörter nicht in den richtigen Zusammenhang bringt (“lexikalische Störung”). Es können alle Wortarten betroffen sein, wie die Bezeichnungen von Gegenständen (Substantive), das Beschreiben von Tätigkeiten (Verben), das Nennen von Eigenschaften (Adjektive) oder andere (Präpositionen, Konjunktionen usw.).
Störungen der Grammatik
Störungen der Grammatik können Wörter und Sätze betreffen, man nennt sie “morphologisch-syntaktische Störungen”. Gemeint ist damit das Bilden unvollständiger oder in der Reihenfolge nicht richtiger Sätze sowie fehlerhaftes Bilden von Wortendungen (z.B. “Mama da Ball” statt “Mamma da ist der Ball” oder “ich bin gelauft” statt “ich bin gelaufen”)
Pragmatische Störungen
Pragmatische Störungen betreffen die Fähigkeiten des Kindes, in Kontakt zu seiner Umwelt zu treten (z.B. den Gesprächspartner nicht ansehen, wenn es mit ihm spricht, oder versuchen, Fragen, die an es gestellt werden, nicht zu beantworten.) Kinder, die in diesem Bereich Probleme haben, vermeiden unter Umständen den Kontakt zu anderen oder unterbrechen fortlaufend Gespräche. Sie haben oft allgemein Probleme, Regeln einzuhalten (z.B. beim Spielen).
Lassen Sie sich beraten wenn Sie in Sorge sind, ob Ihr Kind eine Sprachstörung haben könnte. Je früher eine logopädische Therapie beginnt, desto besser. Heutzutage gibt es diagnostische Verfahren, die bereits bei zweijährigen Kindern eine zuverlässige Unterscheidung zwischen “Spätentwicklern” und Kindern, bei denen eine behandlungsbedürftige Störung vorliegt, ermöglichen.